Vorteile der Mediation:

Jedes Verfahren hat seine Berechtigung. Viele Menschen kennen den Gang vor Gericht, wissen aber nur wenig über alternative Streitbeilegungsmöglichkeiten. Auch bei Beratern und Anwälten gibt es in dem Bereich größtenteils noch Aufklärungsbedarf.

Für die Entscheidung, welches Verfahren das passende ist, sollte sowohl die Art des Konflikts betrachtet werden als auch die eigene Persönlichkeit. Es gibt deutlich mehr Anwendungsfelder für Mediation als es zunächst den Anschein haben mag.

Hinsichtlich des Konflikts sollte man sich hauptsächlich fragen, ob eine irgendwie geartete (Geschäfts-)Beziehung noch gewollt ist bzw. ob man zukünftig noch miteinander auskommen muss und dies angenehmer gestalten möchte. Erfahrungsgemäß sind die Fronten nach einem Gerichtsprozess verhärteter als vorher, da kein Verständigungsprozess angeregt wird, sondern der Focus darauf gerichtet ist, eine dritte Person von der eigenen Meinung zu überzeugen.

Persönlich sollte man sich fragen, ob man ein autonomie-orientiertes Verfahren möchte, in dem man die Einigung selbst gestalten kann. Dann wäre die Moderation oder Mediation der gewünschte Weg.

Gerichtsverfahren

Lange Dauer! Schon von der Klage bis zur ersten mündlichen Verhandlung vergehen mehrere Monate.
Außerdem bleibt die Möglichkeit in die nächste Instanz zu gehen.

Gerichtsverfahren sind grds. öffentlich

Das Verfahren ist auf einen bestimmten Gegenstand ebenso wie auf die Prozessbeteiligten beschränkt.

Bei Streitigkeiten ab 5.000,-€ herrscht Anwaltszwang, d.h. Ihr Anwalt schildert Ihre Sicht der Dinge. Sie selbst können sich nur im Rahmen einer Anhörung mündlich äußern.

Mit Ausnahme eines Gerichtsvergleichs, entscheidet ein Dritter (Richter) über Ihren Konflikt und zwar nach seiner – rein juristischen – Überzeugung.

Die Kosten eines Gerichtsverfahrens richten sich nach dem Streitwert und der Zahl der Instanzen. Hinzu kommt das Risiko, die Prozesskosten der Gegenseite zumindest anteilig mittragen zu müssen.

Mediation

Sobald ein Termin zwischen den Parteien und dem Mediator gefunden wurde, kann das Verfahren beginnen. Der Mediator wird i.d.R. von beiden Parteien nach Zeitaufwand bezahlt, womit beide ein eigenes Interesse an einer schnellen Einigung haben.

Im Mediationsverfahren kann absolute Vertraulichkeit vereinbart werden. Sowohl hinsichtlich der Inhalte als auch bzgl. der Tatsache, dass ein solches Verfahren überhaupt stattfindet.

Das Verfahren ist offen. Die Parteien bestimmen, welche Themen sie in das Verfahren einbringen möchten und können diese währenddessen erweitern. Ebenso können auf Wunsch andere am Prozess beteiligte Personen miteinbezogen werden.

Es steht Ihnen frei, ob bzw. wann Sie sich von dem Anwalt oder Steuerberaters Ihres Vertrauens begleiten und/oder die abschließende Vereinbarung prüfen lassen. Sie persönlich können mit Ihren eigenen Worten alle Dinge vorbringen, die Ihnen im Zusammenhang mit dem Konfliktgegenstand bedeutsam erscheinen, oder welche Sie noch besprochen haben möchten.

Sie selbst erarbeiten mit Hilfe des Mediators Lösungen (möglicherweise unter Einbeziehung ganz neuer Sachverhalte) und entscheiden welche für Sie als Person und im Hinblick auf den Konflikt die geeignetste Lösung ist.
Ebenso entscheiden Sie den Grad der rechtlich verbindlichen Form (schriftl. Vereinbarung, Anwaltsvergleich, gerichtlich protokolliert ...)

In der Mediation wird nach Zeithonorar abgerechnet. Zu Beginn treffen die Medianten eine Vereinbarung über die Kostentragung (i.d.R. 50/50).
Bei Anwesenheit von Anwälten kommen diese Kosten (wie auch bei Gericht) hinzu.